Tag 1 [24.05.2018]
Nach ca. 36 Stunden waren die ersten meiner Skalarlarven geschlüpft. Wobei sich „geschlüpfte Larve“ fast schon zu spektakulär anhört. Es ist nicht so, dass da nun eine Eierschale herum liegt und ein winziger Skalar im Becken umher schwimmt. Vielmehr verbleiben die Eier zunächst an Ort und Stelle und haben nun winzig kleine Stummelschwänzchen.
Bei genauem Betrachten kann man diese dann auch ganz rege zappeln sehen. Es lohnt sich wirklich , für die ersten Tage eine Lupe anzuschaffen.
Die winzigen zappelnden Eier auf einem Foto festzuhalten, ist eine echte Herausforderung. Auf dem beigefügten Bild kann man jedoch das eine oder andere Stummelchen erkennen. Die Larven schlüpfen im Übrigen nicht alle gleichzeitig. Ich konnte Zeitunterschiede von ungefähr zwei bis drei Stunden beobachten.
Auch jetzt kommt es noch vor, dass Eier oder auch Larven absterben. Diese sollte man zeitnah vorsichtig entfernen. Eine lange Pipette mit größerer Öffnung ist hierbei unabdingbar. Ich werde es sicher noch öfter erwähnen, tägliche Teilwasserwechsel mit gut temperiertem Wasser – gleicher Härte – sind aus meiner Sicht unabdingbar.
Tag 2 [25.05.2018]
Am zweiten Tag kann man schon deutlich eine Entwicklung erkennen. Das winzige Schwänzchen, für das es gestern noch eine Lupe brauchte, ist gewachsen und nun sehr gut zu sehen. Darüber hinaus zeichnet sich das Köpfchen ab.
Was ehemals das Ei war, ist nun der Dottersack. Er hat gegenüber dem Vortag seine Farbe verändert und dient den Larven in den ersten Tagen als Nahrungsquelle. Solange sich die Larven von ihrem Dottersack ernähren, nehmen sie kein Futter auf. Um eine unnötige Verunreinigung des Wassers zu vermeiden, ist in dieser Zeit auf eine Fütterung unbedingt komplett zu verzichten.
Die Bewegungen der Larven werden immer schneller und kräftiger. Gelegentlich sieht man sie auch schon mal ihre Position verändern.
Tag 3 [26.05.2018]
Tag 4 [27.05.2018]
Während gestern nur Kopf und Schwanz gut erkennbar waren, haben die Larven heute eindeutig Augen. Ansonsten liegen sie unverändert herum und verbringen ihren Tag mit Zappeln.
Von den geschossenen Fotos war leider nur dieses eine halbwegs brauchbar.
Tag 5 [28.05.2018]
Heute habe ich mal versucht die Larven zu zählen. Solange sie noch liegen, ist das noch halbwegs machbar. Ich bin auf 120 gekommen. Wow! Ich kann nur sagen, man verschätzt sich wahnsinnig, was das angeht. Hätte ich einen Tipp abgeben sollen, hätte ich villeicht 30-40 geschätzt. Nicht auszudenken, wenn das gesamte Gelege durchgekommen wäre.
Um die Keimbelastung überschaubar zu halten nehme ich immernoch täglich einen kleinen Wasserwechsel vor. Vorsichtig und mit gut temperiertem Osmosewasser mit passender Härte.
Tag 6 [29.05.2018]
Die ersten 2 Skalarlarven haben es nun tatsächlich geschafft unter die Schwimmer zu gehen. Also habe ich nun auch mit der Fütterung begonnen. Die Dauerinfusorien- und Pantoffeltier-Ansätze machen sich nun wirklich bezahlt. Anders als beim Protogen, sehe ich nun tatsächlich, dass ich den winzigen Fischchen Futter zukommen lasse und muss nicht blind darauf vertrauen, dass da etwas ist, das ich nur nicht sehen kann. Mir ist diese Variante der Fütterung deutlich angenehmer.
Zum Füttern entnehme ich übrigens einfach etwas Flüssigkeit inklusiv Dauerinfusorien mit einer Pipette. Ich denke, es erklärt sich von selbst, dass man die Öffnung der Pipette dort platziert, wo man die meisten Infusorien sieht. Irgendwo habe ich gelesen, man solle sie sieben und ohne Flüssigkeit verfüttern. Mangels entsprechendem Sieb habe ich sie so verfüttert und hatte keine Probleme.
Ich habe allerdings auch täglich Teilwasserwechsel durchgeführt, was die Belastung dann wohl wieder entsprechend ausgeglichen hat.
Die Futtertiere gebe ich ganz langsam in den Bereich, in dem sich die Skalarlarven aufhalten. Nach meiner Erfahrung schwimmen sie dem Futter in den ersten Tagen noch nicht so wahnsinnig weit hinterher. Es kann hilfreich sein, für den Moment der Fütterung den Filter abzuschalten. Tut man dies, ist allerdings unbedingt daran zu denken, dass er zeitnah wieder eingeschaltet wird.
Die Fotos vom heutigen Tag sind leider nicht gut geworden. Für eine grobe Vorstellung stelle ich dennoch ein Bild ein und dazu noch ein Foto vom Infusorien-Ansatz, denn wie man sieht, sieht man da was.
Tag 7 [30.05.2018]
Heute waren nun tatsächlich fast alle Skalare schwimmend unterwegs und waren sichtlich an Futter interessiert. Versuchsweise habe ich heute mal einige wenige Bananenwürmer ins Becken getan. Die winzigen Würmer sind noch kleiner als Mikrowürmchen und Walterworms. Für die Zwerge waren sie trotz Interesse nicht zu bewältigen. Spätestens jetzt irritieren mich Aussagen darüber, dass Skalarlarven sofort Artemia-Nauplien fressen können. Meine Larven wären mir definitiv vor reich gedecktem Tisch verhungert.
Mag sein, dass es Zuchtformen gibt, deren Larven bereits nach dem Schlupf ausreichend groß sind, um Artemia-Nauplien fressen zu können. Das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich würde mich jedoch immer mit Einzeller-Kulturen eindecken, wenn ich die Aufzucht von Skalaren plane.
Dieser Beitrag ist Teil 3 von 14 Teilen der Artikelserie „Skalare von Hand aufziehen“
Hallo, meine Skalare haben Eier gelegt, gestern haben sie die Eier von der Pumpe auf eine Pflanze gelegt, meine frage, kann ich die kleinen mit dem Blatt in ein Aufzuchtbecken legen?Oder soll ich noch etwas warten? Auf dem Blatt herscht reges treiben 😁
Hallo Katja,
hört sich an, als wären sie schon geschlüpft. Tja, das hängt davon ab, ob sie im Elternbecken von anderen Fischen/Garnelen gefressen werden könnten oder ob die Eltern eine Chance haben sie selbst aufzuziehen. Dann würde ich sie bei den Eltern belassen. Anderenfalls und wenn du die Aufzucht tatsächlich durchziehen möchtest/über entsprechende Möglichkeiten verfügst, kannst du sie in ein Aufzuchtbecken überführen. Das Wasser sollte dann aber identisch dem im Elternbecken sein. Fürst erste wäre auch ein vernünftiger Ablaichkasten ausreichend, allerdings nicht diese handelsüblichen Teile, bei denen die Ritzen so breit sind, dass man damit nur junge Wale aufhalten könnte.
Wenn sie schon von der Pumpe auf ein Blatt gewechselt sind, kleben sie nicht mehr und du wirst sie nicht – wie ich – mit dem Blatt transportieren können. Du kannst dann maximal einen großen Kescher darunter halten, denn sie werden vermutlich beim Entfernen des Blattes runterpurzeln.
Liebe Grüße Andrea
Hallo, ich bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen… der mir sehr geholfen hat… wir sind nun gerade an Tag 7 angekommen .. Artemia Wird gefressen und 3/4 der Meute sind unter die Schwimmer gegangen.. der rest zappelt am Boden noch vor sich hin… eine frage die mich seit Anfang beschäftigt… wie bekomme ich denn den Dreck vom Boden des leeren Aquariums… wie bist du da vorgegangen,
Hallo Anika, schön, dass dir mein Beitrag geholfen hat. Ich habe immer jede Menge Posthornschnecken in meinen Aufzuchtbecken. Die fressen Futterreste und auch Beläge und reduzieren so den Pflegeaufwand. Wenn es wirklich nötig war, habe ich den Boden vorsichtig mit einem Pinsel gesäubert, und losen Schmutz mit einem Luftschlauch abgesaugt. Man kann zur Sicherheit ein Stück Kompresse vor die Öffnung des Schlauches tun, damit man nicht so leicht Larven ansaugt. Etwas Vorsicht ist dennoch geboten. Bei kleineren Flächen kann auch eine große Pipette ganz hilfreich sein. Gutes Gelingen. Liebe Grüße Andrea