EcoDrift 4.2 – Strömung im Süßwasserbecken

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Im Grunde ist meine Idee, eine Strömungspumpe zu installieren, ja fast ein wenig „schizophren“. Meiner Skalare wegen halte ich mein Becken nämlich seit langem – mittels EHEIM flow pipes – gezielt sehr strömungsarm. Man liest in Foren zwar immer wieder mal, dass Skalare Strömung unwahrscheinlich lieben, ich persönlich halte das für ein Gerücht.

Warum dann eine Strömungspumpe?

Eine Nebenwirkung meiner schwachen Strömung ist, dass aller „Schmutz“ der so von oben runterfällt, genau dort liegen bleibt, wo er hingefallen ist. Mit etwas Strömung wäre das anders. Außerdem lebt unter anderem auch eine Gruppe Corydoras duplicareus in meinem Becken, die – anders als Skalare – Strömung richtig klasse finden.

Mit einer Strömungspumpe – nahe dem Boden installiert – könnte ich also meine Panzerwelse glücklich machen, ohne die Skalare zu stören und für eine ausreichende Zirkulation in Sachen Schmutz/Mulm sorgen. Insgeheim erhoffe ich mir noch, dass meine Skallies auf diese Weise endlich mal mein Pogostemon helferi in Ruhe lassen. Soweit zumindest mal die Theorie.

Die Aqua Medic EcoDrift 4.2 im Test

Auf der Suche nach einer geeigneten Strömungspumpe für die Umsetzung meiner Idee stieß ich unter anderem auf die EcoDrift Serie von Aqua Medic.

Aqua Medic EcoDrift 4.2 Stroemungspumpe

Obwohl der Schwerpunkt der Firma eher in der Meerwasser-Aquaristik zu finden ist, war sie mir nicht unbekannt. Schon etwa drei Jahren sorgt eine Dosierpumpe aus selbem Hause für eine zuverlässige Tagesdüngung in meinem Becken. Umso erfreuter war ich, dass Aqua Medic bereit war, mein Strömungs-Projekt mit einem Produktsponsoring zu unterstützen.

Einige wissenwerte Daten zur EcoDrift 4.2

  • ausgelegt für Aquarien bis  300 l
  • Leistung regelbar von 800 – 4.000 l/Std.
  • Stromaufnahme  3 – 10 Watt
  • Abmessungen  ca. 90 mm,  Ø 70 mm
  • geeignet für Glasstärken bis 15 mm
  • „ULTRA SILENT“ durch optimierte Steuerelektronik
  • 0 – 10 V Anschluss für externe Steuerungsmöglichkeiten
  • Magnethalter mit vibrationsreduzierenden Gummidämpfern
  • Strömungsrichtung variabel
  • Lichtsensor zur automatischen Reduzierung der Strömung bei Nacht
  • 24 V Sicherheitsspannung, inkl. Netzteil 110 – 240 V / 50 – 60 Hz

Ein Blick auf die Strömungspumpe

Die EcoDrift 4.2Werbung ist die kleinste Pumpe der EcoDrift-Serie – es gibt die Pumpe in drei weiteren Stärken – und nimmt im Verhältnis zu dem, was sie an Leistung mitbringt, recht wenig Raum ein, wie ich finde.

Die Pumpenhalterung – in welcher die Pumpe frei geschwenkt werden kann – ist mit dem sogenannten Schwingungsdämpfer verbunden. Hierbei handelt es sich um eine Kunststoffscheibe in Größe des Magnethalters, welche über drei kleine Gummipuffer mit dem Magnethalter verbunden ist. Auf diese Weise ist die Verbindung zwischen Pumpe und Halter flexibel, wodurch Schwingungen und Vibrationen abgefangen und in geringerem Maße auf die Scheibe übertragen werden.

EcoDrift x.2 Control

Im Gepäck der EcoDrift 4.2 befindet sich neben einem variablen Netzteil und dem Lichtsensor der kleine, stylische EcoDrift Controller. Ohne diesen kann die Pumpe nicht betrieben werden, da sie erst über den Controller mit Strom versorgt werden kann.
Der Controller ermöglicht aber ohnehin erst die Bedienung der Pumpe und die Nutzung ihrer vielfältigen Funktionen.

Aqua Medic EcoDrift 4.2 Controller 2
EcoDrift 4.2 Netzteil
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Installation EcoDrift 4.2 + EcoDrift x.2 Control

Um die Pumpe nutzen zu können, muss sie zunächst mal mit dem Controller verbunden werden. Hierzu gibt es eine Steckkupplung mit Dichtungsring und Überwurfmutter, welche das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Dennoch sollte sich die Verbindung immer außerhalb des Wassers befinden.

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Stromversorgung

Das Netzteil kommt mit vier verschiedenen Stecker-Varianten daher, sodass man sein Becken auch gern mal mit auf Weltreise nehmen kann. Ist der passende Stecker ins Netzteil eingerastet, wird der Hohlstecker des Netzteils in die passende Buchse am Controller gesteckt. Verwechslung ausgeschlossen, es gibt nur eine Buchse, die infrage kommt.

Installation des Lichtsensors

Die Buchse für den Lichtsensor befindet sich seitlich am Controller. Hier würde ich mir ein Einrasten des Steckers wünschen, da er sehr leicht aus der Buchse rutscht und der Sensor dann ohne Funktion ist. Sofern einem die Funktion wichtig ist –  sollte man diese Steckverbindung hin und wieder kontrollieren.

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Wenn alles fertig miteinander verbunden ist, sieht der „Trockenaufaufbau“ in etwa so aus. Die Installation der Pumpe ist wirklich kein Hexenwerk und durchaus auch von technisch unbegabteren Menschen durchführbar. Ich würde sie sogar als selbsterklärend bezeichnen, was aber niemanden vom Lesen der Bedienungsanleitung abhalten soll.

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Die verschiedenen Funktionen der EcoDrift 4.2

Wie bereits erwähnt, bringt das „Baby“ der EcoDrift-Serie einiges an Funktionen mit und steht ihren größeren „Geschwistern“ abgesehen von Leistung und Größe eigentlich in nichts nach.

Speed-Funktion

Die Speed-Funktion ermöglicht es die Leistung der Pumpe in fünf Stufen – also in 20 % Schritten –  einzustellen. Mit jeder Stufe wird die Durchflussmenge um jeweils 800 l/h erhöht bzw. reduziert. Die Funktion ist für drei der vier möglichen Programme /Modi [ C, W1 und W2 ] nutzbar.

Programme

Die Strömungspumpe verfügt über vier verschiedene Strömungs-Programme, drei davon „justierbar“.

Programm „C“

Die Pumpe läuft konstant. Die Stärke der Strömung kann über die Speedtaste wie oben beschrieben eingestellt werden.

Programm „W1“

Die Pumpe erzeugt in gleichmäßigen Intervallen Wellen, indem die Strömung ruckartig gesteigert und wieder reduziert wird. Auch in diesem Programm kann die Strömungsstärke über die Speedtaste eingestellt werden. Die Länge der Strömungsintervalle – in der Bedienungsanleitung Frequenz genannt –  kann über den Drehregler stufenlos eingestellt werden.

Programm „W2“

Auch in diesem Programm erzeugt die Pumpe in gleichmäßigen Abständen Wellen.  Jedoch wird die  Strömung – anders als bei W1 – langsam gesteigert und wieder reduziert. Die Wellen wirken dadurch weniger hart als im ersten Wellenprogramm. Auch in W2 kann die Durchflussmenge und die Länge der Strömungsintervalle eingestellt werden.

Programm „Random“

Wie der Name es schon sagt – random = zufällig – läuft die Pumpe in diesem Programm im Zufallsmodus. Das heißt, die Strömung variiert nach dem Zufallsprinzip. In diesem Programm sind weder Leistung noch Frequenz einstellbar.

Der Nachtmodus

Bei installiertem Lichtsensor und aktiviertem Nachtmodus reduziert die Pumpe bei eintretender Dunkelheit vollautomatisch ihre Leistung auf 40 % der maximal möglichen Leistung. Sie fördert dann 1600 l/h. Eine schöne Funktion, die in den Nachtstunden etwas mehr Ruhe ins Becken bringt und zudem den nächtlichen Stromverbrauch reduziert. Leider ist die Funktion nur dann von Relevanz, wenn die Pumpe tagsüber mit mindestens 60 % ihrer möglichen Leistung betrieben wird.

Um den verschiedenen Bedürfnissen meiner Beckenbewohner gerecht zu werden, fahre ich die Pumpe in meinem Becken überwiegend bei 20 %, maximal jedoch bei 40 % Leistung. Somit kommen meine Fische und ich aktuell leider nicht in den Genuss, die Vorteile des Nachtmodus nutzen zu können.

Der Fütterungsmodus

Per Knopfdruck kann die Pumpe in den Fütterungsmodus geschaltet werden. Hierbei wird sie für die Dauer von 10 Minuten komplett abgeschaltet und schaltet nach Ablauf dieser Zeit automatisch wieder ein. Die Pumpe startet nach der Pause in exakt der Einstellung, in welcher sie zuvor gelaufen ist. Der Fütterungsmodus ist sinnvoll, um eine Verwirblung des Futters im ganzen Becken zu verhindern und kann auch von Hand wieder beendet werden.

Die Lock-Funktion

Durch Drücken der Lock- Taste ist es möglich, die Funktion des Drehreglers zu deaktivieren. So wird das versehentliche Verstellen der festgelegten Einstellung verhindert. Eine Funktion, die ich mir an meinem PH-Temp-Gerät seit Jahren wünsche.

Demonstration der einzelnen Funktionen im Testaufbau

Damit man sich all das, was ich gerade erklärt habe auch mal in der Praxis ansehen kann, habe ich die Pumpe an einem 60-Liter-Becken installiert und ein kleines Video gemacht. Die Qualität ist nicht überragend, aber man sieht, was man sehen muss – denke ich.

Die EcoDrift 4.2 im praktischen Einsatz

Nachdem ich die Pumpe in meinem Vision 450  installiert hatte, zeigte sich zum Glück schnell, dass die Geräuschkulisse erheblich nachließ.  Der Magnethalter ist stark und hält die Pumpe zuverlässig fest. Zum Ändern der Position sollte man aber mit einer Hand im Becken sein, um die Pumpe zu halten, da sich der Halter durch seine Gummibeschichtung an der Scheibe nicht so gut schieben lässt.

Meine Panzerwelse hatten übrigens spontan einen Heidenspaß. Das Brummen im nachfolgenden Video geht auf das Konto meines großen EHEIM-Filters und hat nichts mit der Strömungspumpe zu tun. Es hört sich in der Aufnahme aber auch dramatischer an, als es eigentlich ist.

Im Video läuft die Strömungspumpe mit 20 % ihrer Leistung. Ab Minute 2:19 etwa schalte ich die Leistung der Pumpe kurzzeitig schrittweise hoch bis auf 100 %. Man hört es am Klack-Geräusch und sieht auch am Kies sehr gut, wie sich die Stärke der Strömung ändert, hörbar ist die Leistungssteigerung – anders als im Testaufbau – nicht.

Etwas anders verhält es sich bei den Programmen W1, W2 und Random. Hier kann ich das Motorengeräusch der Pumpe schon wahrnehmen. Es ist nicht aufdringlich oder laut, aber hörbar. Da mein Gehör in den letzten Jahren leider zunehmend dem einer Fledermaus ähnelt, bin ich da vielleicht aber auch kein Maßstab.

Eigentlich könnte man meinen, eine für 300 Liter ausgelegte Strömungspumpe wäre für ein 450 Liter Becken unterdimensioniert. In meinem konkreten Fall ist aber eher das Gegenteil zutreffend. Will ich all meinen Beckenbewohnern gerecht werden, fahre ich die Leistung der Strömungspumpe am besten bei 20 %. Es ist sehr schade, wenn so viel vorhandenes Potenzial ungenutzt bleibt, aber die ganzen anderen Funktionen fressen ja kein Brot. Wer weiß, wofür sie irgendwann mal gut sind.

Wünsch dir was

Wir sind hier zwar nicht bei „Wünsch dir was“, aber dürfte ich mir etwas wünschen, dann wäre es eine Optimierung der Pumpenleistung im Nachtmodus, sodass dieser auch für den Betrieb in niedrigen Leistungsstufen Sinn macht.

Und wenn ich mal ganz unverschämt sein darf, würde mir noch ein Knöpfchen zum generellen Abschalten der Pumpe wünschen. Aktuell habe ich nämlich noch ein kleines Problem mit meinen Skalaren, – ich habe Sorge um Bauch- und Afterflossen, wenn sie oberhalb der Pumpe schwimmen – weshalb ich die Pumpe zur Nacht vorübergehend noch ganz ausschalte. Wenn man hierfür jedes Mal den Stecker ziehen muss, vermisst man unweigerlich dieses Knöpfchen.

Nachtrag: Das Problem mit den Bauchflossen meiner Skallies habe ich inzwischen mit einem selbstgebauten Ansaugschutz gelöst.

Fazit

Die EcoDrift 4.2 ist eine Strömungspumpe, die über viele sinnvolle Funktionen verfügt. Sie bietet eine Auswahl an Strömungs-Programmen, die zum Großteil vom Nutzer individualisierbar sind.  Im Onlinehandel bekommt man die Pumpe bereits unter 90,00 Euro zu kaufen. Vor dem Hintergrund, dass sie sowohl einen Controller als auch einen Lichtsensor standardmäßig im Gepäck hat, empfinde ich den Preis als absolut fair und vergleichsweise günstig. Wer Verwendung für all die tollen Funktionen und Programme hat, ist mit der EcoDrift-Serie sehr gut bedient.

Was mein persönliches Strömungs-Projekt angeht, bin ich bis jetzt vollauf zufrieden.

  • Mein Bodengrund sieht tatsächlich sauberer aus, denn die Strömung sorgt für eine Zirkulation, die am Boden liegenden Schmutz den Ansaugrohren zuführt.
  • Meine Panzerwelse haben einen bombastischen Spaß. Ich habe sie in den letzten drei  Jahren zusammen nicht so oft zu Gesicht bekommen, wie in der Zeit nach Installation der Pumpe. Meine Skalare fühlen sich davon scheinbar nicht die Bohne gestört.
  • Auch die Schwarzen Neons und Amanogarnelen finden Gefallen an der leichten Strömung.
  • Ich habe noch keinen der Skalare an meinem Pogostemon helferi zupfen sehen. *hüstel*
  • Sie weichen jetzt auf Pogostemon stellatus „Broad Leaf“ aus. Das steht außerhalb der Strömung und scheint auch lecker. Man kann halt nicht alles haben.

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